Über den Künstler

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Lao Tse wird der Satz zugeschrieben „Schöne Wort sind nicht wahr und wahre Worte sind nicht schön.“ In diesem Sinn sind auch die Arbeiten Wolfgang Garofalos trotz ihrer Eingängigkeit keine „schönen Bilder“. Es sei denn, wir sehen den Menschen gerade in seinen Brüchen und Abgründen als schön. Aber dafür spricht wiederum ohnehin vieles!

Es sind immer Menschenbilder, selbst dort wo beispielsweise vermeintlich Naturlandschaften uns entgegentreten. Zugleich ist es aber nur der selten allein auf sich selbst verweisende Mensch. Wie im sprichwörtlich „richtigen Leben“ sind es Beziehungsgeflechte und Rollenspiele, die nicht erst, um es mit Zygmunt Baumann zu sagen, in Zeiten unserer „flüchtigen Moderne“ den ständigen Wechsel von Identitäten und Identifikationen konstituieren. Wir finden hier versteckte Beobachter ebenso wie den personifizierten Tod, immer mehr als Begleiter denn als Bedrohung. Erst die Vergänglichkeit schafft das Leben. Und einer Jahrhunderte alten Tradition der europäischen Kultur folgend ist der Tanz der ständige Begleiter des Todes.

Eine große Rolle in diesem Menschengeflecht spielen neben den südsteirischen – meist hell leuchtenden – Landschaften die Beziehungen der Menschen zu den Tieren. Auch hier wird keiner vordergründigen Romantik nachgegeben. Der Mensch als Hüter, aber auch als den Tod bringender Herr über die ihm anvertrauten Geschöpfe wirft auch in Garofalos Bildern mehr Fragen auf als Antworten gegeben werden.

Gute Texte erkannt man daran, dass sie durch das Lesen „fertig“ werden.

Für die Arbeiten von Wolfgang Garofalo gilt das gleiche. Seine Bilder müssen betrachtend zu Ende gesehen werden.

 

Foto: Christian Jungwirth